EIN DACH ÜBER DEM KOPF
Privatpersonen aus dem Großraum Bozen haben im Oktober 2020 den Verein housing first bozen EO gegründet. Gemeinsam wollen sie Wohnungs- und Obdachlosigkeit in der Landeshauptstadt nachhaltig bekämpfen, neue Lösungsansätze nach Südtirol bringen und die Gesellschaft zum herausfordernden Thema sensibilisieren.
Vereinsmitglieder sind Paul Tschigg, Norbert Pescosta, Magdalena Amonn, Martina Schullian, Wolfgang Aumer, Verena von Aufschnaiter, Sigrid Bracchetti, Christian Anderlan, Erich Innerbichler, Maria Lobis, Ulrike Lerchbaumer, Hans Peter Haselsteiner.
Paul Tschigg
Jenesien, pensionierter Unternehmer
Vorstandsmitglied, Koordinationsgruppe dormizil
„Menschen, die am Rand unserer Gesellschaft leben, brauchen Wohnraum, Schutz, Sicherheit und eine Perspektive. Am Projekt dormizil wird konkret sichtbar, dass Privatinitiativen mit Unterstützung von Freiwilligen und professioneller Begleitung möglich sind. Die Politik muss endlich aktiv werden und konkrete, langfristige Konzepte erarbeiten und umsetzen.“
Maria Lobis
Tiers, Freiberuflerin (Journalistin)
Vorstandsmitglied, Kommunikation
“Obdachlosigkeit hat viele Gesichter. Menschen ohne Dach über dem Kopf brauchen zuallererst Wohnraum, dann können sie ihre weiteren individuellen Herausforderungen und Probleme angehen. Das Konzept Housing First erweist sich dabei sehr wirksam.“
Norbert Pescosta
Bozen, Arzt
Vorstandsmitglied, Schriftführer
“Ich möchte Menschen, die auf der Straße leben, eine Chance auf ein besseres und würdigeres Leben geben.”
Christian Anderlan
Bozen, Angestellter
Koordinationsgruppe dormizil, Koordination Freiwillige
„Kürzlich bin ich durch den Bahnhofspark gegangen und habe beim Vorbeigehen die Bewohner*innen mit „Ciao ragazzi!“ gegrüßt. Ein junger Mann hat mir geantwortet ‘Sei il primo che ci saluta, oggi è un giorno fortunato per noi.’ Das hat mich berührt. Es bräuchte nicht viel, um Menschen glücklich zu machen. Tun wir es!“
Magdalena Amonn
Bozen, Unternehmerin
Spendenverwaltung
„Mich fasziniert die Idee, ganz konkret etwas für obdachlose Menschen zu tun: ihnen nicht nur ein warmes Bett zu geben, sondern ihnen auch mit menschlicher Wärme zu begegnen. Es ist schön, gemeinsam mit gleichgesinnten Freiwilligen aufzuzeigen, wie einfach dem Problem der Obdachlosigkeit entgegengewirkt werden kann. Das Kennenlernen dieser aus verschiedensten Gründen obdachlos gewordenen Menschen ist eine persönliche Bereicherung.“
Sigrid Bracchetti
Bozen, Pädagogin
Koordinationsgruppe dormizil
„Viele kleine Leute können an einem kleinen Ort das Gesicht der Stadt verändern.“
Verena von Aufschnaiter
Bozen, Angestellte
Koordinationsgruppe dormizil
„Es sind nicht die Dankbarkeit oder das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, die mich motivieren im dormizil, beim Vinzibus oder im Zeilerhof mitzuarbeiten. Manchmal ist es ein Lächeln, das zurückkommt, ein „Hallo Verena!“ auf der Straße, ein offenes Gespräch. Am meisten aber motivieren mich die Zufriedenheit und die Energie, die mich überkommen, wenn ich nach einem Dienst nach Hause komme und ein trockenes, warmes Bett vorfinde. Ich bekomme viel mehr zurück als ich gebe.“
Wolfgang Aumer
Bozen, Verkaufsleiter
Spendenverwaltung
“Ich sehe ein Dach überm Kopf als Grundrecht jedes Menschen an und möchte dazu beitragen, dass dieses Grundrecht jeder*m Bewohner*in Bozens ermöglicht wird.”
Martina Schullian
Bozen, Gärtnerin
Fundraising
“Ich möchte Menschen unterstützen, die scheitern – aus welchen Gründen auch immer.”
Erich Innerbichler
Schenna, pensionierter Bankdirektor
Buchhaltung und Verwaltung
„Ein trockener und sicherer Schlafplatz macht uns zum Menschen. Helfen erfüllt mit Genugtuung und stärkt unsere Gesellschaft.“
Ulrike Lerchbaumer und Hans Peter Haselsteiner
Bozen, Wien
Stifterin und Stifter
„Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Dafür zu sorgen, dass auch die Bedürftigsten ein Zuhause haben, ist unsere Pflicht und die eines jeden Menschen.“
dormizil bei Summa 2023 und 2024
Seit mehr als 20 Jahren feiert das Weingut Lageder in Margreid mit international erfolgreichen Winzerinnen die Fachmesse SUMMA, die Spaß macht, wo die Begriffe Stress oder Langeweile keine Chance haben, weder für Besucherinnen noch für Winzer*innen. Die Teilnehmenden tauschen sich in einem gemütlichen Ambiente mit historischem Flair miteinander aus, erweitern ihren Horizont, lassen sich inspirieren und erleben intensive gemeinsame Tage.
Fundament des Erfolgs der Veranstaltung sind die Winzer*innen, die jedes Jahr zum zweitägigen Event kommen - heuer am Samstag, 1. und Sonntag, 2. April 2023. Mit ihnen werden Werte geteilt: Qualität, gesunde Landwirtschaft (biologisch, biologisch-dynamisch oder in Umstellung), Experimentierfreude und Liebe zum Produkt stehen im Mittelpunkt. Und der soziale Gedanke spielt auch eine große Rolle: Ein Teil der Eintrittsgelder kommt dem dormizil zugute. Wir bringen uns mit unserer Arbeitskraft auf der Fachmesse ein und danken der Familie Lageder für diese Möglichkeit.
Fotos: pixxelfactory.net





Vom Rand in die Mitte
BZ Heartbeat unterstützt jährlich ein soziales Projekt, 2022 ist es das Nachtquartier dormizil. Anlässlich des Internationalen Tags für Toleranz am 16. November hatten die Kaufleute Möbel aus dem dormizil in Magenta getaucht und in die Schaufenster einiger ihrer Mitglieder gestellt. Mit markanten Sätzen und Aussagen von obdachlosen Menschen weisen die Möbel auf deren Herausforderungen hin. Am Sonntag, 11. Dezember 2022 luden sie um 16 Uhr zum Adventsumtrunk in die Gärtnerei Schullian ein. Dabei konnten die ausgestellten Möbel gegen eine Spende erworben werden. Damit möchten die Bozner Kaufleute im dormizil Energiekosten übernehmen.








Bilder aus dem dormizil
Winter 2021-2022















Putzen, aber richtig
Ausräumen, malen, einrichten im Herbst 2021















Grübel, grübel und studier
Konzeptarbeit und Vorbereitungen im Frühjahr-Sommer 2021









